Unsere Tour zum Comer See
Dienstag, 20-05-03
Los geht`s
Abfahrt am Mittwoch um halb Elf in Freising
Das Wetter ist Regnerisch, wie immer wenn wir in Urlaub fahren wollen!
Heute Morgen sind wir beide schlechter Laune. Gestern hatten wir noch Sonnenschein und 25 Grad, am Abend ein Gewitter und gleich wieder viel kühlere Temperaturen. Wir fahren also ohne die Regenkombis anzuziehen los, doch in München müssen sie dann drüber, es giesst in Strömen! Um Ein Uhr sind wir in Garmisch. Hier gehen wir ins Gasthaus zum goldenen M. Nachdem wir uns etwas aufgewärmt haben geht es weiter zum Reschenpaß. Irgend wo in Österreich spielt eine Schafherde für uns Fotomodell als wir kurz mal unsere Hintern ausschütteln.
Über winzige Strassen fahren wir weiter in die Schweiz.
Noch in Östereich tanken und ruck zuck sind wir in Samnaun. Abends in Samnaun gehen wir noch ein wenig spatzieren und es schneit. Auf dem ganzen Weg hierher hatten wir schon schlechtes Wetter, doch Schneefall Ende Mai ist für uns schon was seltenes. Aber wir sind ja auch auf 1800 m Höhe! Die Berggipfel sind noch alle ganz weiß. Hier ist ja zollfreie Zone, also schleife ich Wolfgang durch ein paar Läden. Schokolade für uns und ein Duftwässerchen für meine Schwester gekauft. Gerade waren wir beim Essen im Hotelrestaurant und nun liegen wir faul im Bett. Dank dem schlechten Wetter sind meine Klamotten im Rucksack naß geworden und liegen jetzt im Zimmer verteilt zum Trocknen rum.

Heute sind wir 252 Kilometer gefahren!
Mittwoch, 21-05-03
Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und machen uns auf den Weg nach Sankt Moritz.Es ist wieder ganz schön kalt, und zwischendurch schneit es. Meine Hände und Füße sind eiskalt.Ankunft in Sankt Moritz, in diesem Nobelort gibt es nur Hotels mit vier oder mehr Sternen und andere exquisite Restaurants, die nicht so ganz zu unserem Geldbeutel passen. Wir haben dann doch noch einen Coop Markt ausfindig gemacht. Also erst Einkaufen und dann was warmes zu Essen. Beim Einkaufen, ist uns eingefallen das wir keinen Reisestecker dabei haben. Also für viel Geld einen gekauft und noch zwei paar Socken für mich, denn mit meinen dünnen Socken hatte ich schon nach einer Stunde Fahrt bei diesen Temperaturen Frostbeulen an den Füßen. Die Schweiz ist total schön, wenn es nur nicht so kalt wäre!
Nach Wienerli und Pizza im Bistro vom selbigen Laden ziehe ich in der Tiefgarage meine neuen Socken an, und ach wie schön, meine Füße tauen wieder auf. Dazu noch eine Radlerhose, lange Unterhose, meine Mopedhose mitsamt Futter, ein Unterhemd, T-Shirt, dünnen Pulli, einen Vliespulli und Jacke angezogen. Mein Gesicht hatte ich mit meinem Halstuch eingepackt. Wolfgang war nicht ganz so dick angezogen wie ich, denn er hat eine bessere Heizung als ich.
Über den Majolapaß geht es weiter, und es wird endlich wärmer! Als wir am nördlichen Ufer vom Comer See ankommen gönnten wir uns ein Eis. Und Igitt, in meinem Eisbecher ist eine tote Stubenfliege! Zuerst dachte ich es wäre Stracciatellaeis, doch dann glotzt mich diese tote Fliege vom Löffel aus an! Widerlich!!! Dieses Eis hab ich dann nicht mehr gegessen.
Wir fahren dann weiter am Ostufer des See`s entlang über Lecco nach Bellagio. Nur enge Straßen mit vielen Kurven, wie auch in der Schweiz zwischen Samnaun und Sankt Moritz. Für Wolfgang ist´s das höchste aber mir reichts schön langsam von Kurven. In Bellagio dann Zimmersuche. Im ersten Hotel ( alle sind natürlich am See) kostet ein Zimmer ohne Seeblick 130 Euro pro Nacht! Im nächsten 77 Euro, dafür ist das Hotel eine Bruchbude! Alles krumm und schief, sogar der Fußboden! Im nächsten, das wir dann auch nehmen, kostets (Sonderpreis!) 100 Euro, hat keinen Seeblick und nicht sehr groß, keine Dusche nur `ne Wanne. Also erst mal ne heiße Dusche in der Badewanne. Nach dem Duschen haben wir dafür auch eine kleine Überschwemmung im Bad. Im Reiseführer, den wir natürlich zu Hause vergessen hatten, hatte Wolfgang was von einem Restaurant direkt an der Spitze auf der Landzunge zwischen den beiden Seen gelesen. Also auf Richtung Norden, Suchen. Durch eine kleine enge Gasse zur Spitze von Bellagio und setzten uns gleich ins einzige Restaurant in der Ecke. Mit `ner halben Flasche Wein, Lasagne, Penne alla Chef, kleinem gemischten Salat und einer Flasche Wasser bezahlten wir 52 Euro!
Die Aussicht von der Landspitze ( hier treffen sich der Lago di Como und der Lago di Lecco ) ist aber schon gigantisch, man hat ca. 270 Grad Rundblick auf beide Seen!
Nach dem Essen gehen wir leicht betüdelt zurück ins Hotel und schlafen auch recht schnell ein.

Wir sind heute 240 Kilometer gefahren!
Donnerstag, 22-05-03
Morgens nach dem Aufstehen gehen wir erst mal in den Frühstücksraum. Da sitzen lauter ältere Herrschaften drin. Durchschnittsalter um die achtzig! Und sehr viele Engländer sind unterwegs! Nachmittags sehen wir uns den Ort an. Viele enge verwinkelte Gassen mit wunderschönen Häusern, zum Teil aber auch ganz schön verfallene mit dabei. Wolfgang zerrt mich treppauf treppab, meine Wadeln schmerzen, doch er kennt kein Erbarmen!
Heute machen wir Mopedpause und wollen uns auch nach einem anderen Hotel umsehen, denn das jetzige haben wir nur für zwei Nächte gebucht. Also machen wir uns auf den Weg, Wolfgang hatte sich aus dem Reiseführer einige Hotelladressen ausgedruckt, da suchen wir uns eins aus. Wir gehen ewig eine Straße lang, meistens auch noch bergauf und dazu ist es ganz schön warm! Endlich nach einigen Kilometern waren wir am Ziel. Wir sind ganz schön KO. Das Hotel Panorama mit tollem Ausblick steht vor uns, doch leider ist da kein Zimmer mehr frei. Der ganze Weg umsonst! Die Dame des Hauses organisiert für uns ein Apartment, aber das können wir erst sehen wenn wir einziehen. Ich habe da nicht gerade ein sehr gutes Gefühl bei der Sache, aber bevor wir auf der Straße sitzen nehmen wir auch das.
Unterwegs, zurück nach Bellagio, durch ein paar schmale Gassen ,finden wir einen kleinen Supermarkt und kaufen uns Brot, Tomaten, Keks und Salami für`s Mittagessen. Auf dem Weg zum See kommen wir an einem kleinen hübschen Hotel vorbei. Dort fragen wir nach einem Zimmer, und zum Glück haben die was frei. Also reservieren wir dort gleich für drei Nächte. Nachdem wir unseren Einkauf auf dem Zimmer vestaut haben gehen wir noch zum Ausspannen in ein Cafè am See. Später, nach einer Dusche suchten wir uns noch eine Möglichkeit etwas zu Essen. Auf dem Weg zurück ins Hotel sehen wir noch nach dem Motorrad, denn das parkte etwas abseits vom Hotel. In der Abenddämmerung machen wir uns noch auf den Weg hinauf zur Dachterrasse unseres Hotels und geniessen die Aussicht.
Freitag, 23-05-2003
Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und ziehen um ins Hotel Silvio.
Nach dem Auspacken ziehen wir unsere Mopedklamotten an, kaufen noch was zu Essen ein und fahren in der Umgebung rum. Nach einiger Zeit wird es für mich aber ganz schön anstrengend, den vollen Rucksack auf dem Rücken und meistens geht es bergauf. Das geht noch, aber bergab schiebt mich der Rucksack immer nach vorne auf Wolfgang und ganz schlimm ist es in Kehren . Und plötzlich stehen auf der Strasse Pferde, das ist auch ganz lustig, denn die Straße endete dann bei einem Bauernhof. Als wir wieder unten sind, will Wolfgang noch mal in die Berge, ich aber nicht. Seine gute Laune war dahin.
Also fahren wir wieder nach Bellagio zu unserem Hotel. Von da aus geht es über eine Treppe runter zum See an einen kleinen Strand, den wir ganz für uns haben.
Besuch bekommen wir bei unserem Picknick nur von einem Schwanenpaar und ein paar Enten. Nach ´nem kurzen Essen am See schlage ich ihm vor er soll doch allein durch die Gegend düsen und ich leg mich einstweilen in die Sonne, doch das passte ihm nicht!
Irgendwann wurde es ihm dann doch zu heiß und zu langweilig am See, so beschliesst er alleine zu fahren. Ich lese und sonne mich in der Zeit in der Wolfgang durch die Gegend tigert.
Samstag, 24-05-03
Auf dem Schiff Nach dem Frühstück gehen wir einkaufen, danach wollen wir mit dem Schiff nach Como fahren. Mit einem "Bummeldampfer" der oft anlegt, schippern wir zwei Stunden bis wir am Ziel waren. Ich machte ein kurzes Nickerchen zwischendurch.
In Como essen wir erstmal was im Ristorante Oro M (Mc Donalds). Hier herrscht der volle Trubel.
nach der Mahlzeit gestärkt laufen wir dann durch die Straßen. Eigentlich will ich für Neffe und Nichte was kaufen, doch die meisten Läden haben nachmittags schon zu oder es gibt nur Plunder.
War wohl nix. Und zur Feier des Tages scheißt mir nun auch noch eine Taube auf die Backe!
Danke, ihr blöden Viecher!
An einer Anlegestelle auf dem Weg Der Hafen von Como
Wir setzen uns noch ein bisserl an den See und beschließen dann wieder zurück zu fahren. Diesmal aber mit dem Schnellboot.
Nach 45 Minuten sind wir wieder in Bellagio.
Vom Anlegepunkt der Fähren gehen wir zurück zum Hotel holen, unsere Fressalien und weiter an "unseren" Strand. Dort machen wir Brotzeit. Etwas von der kleinen Bucht entfernt liegt ein kleiner alter Fischerhafen mit alten Fischerboten die noch für Hochzeiten genutzt werden.
Sonntag, 25-05-03
Heute Vormittag sehen wir uns den Garten der Villa Melzi an. Die Villa mit ihrem riesigen Garten hat eine Terrasse zum See . Um diese Zeit blühen die Rhododendren in allen möglichen Farben, und von denen gibt es nicht wenige im Park. Ausgerechnet jetzt muss ich, natürlich in dringender Not, den Garten ein wenig düngen, denn es gibt nirgends ein öffentliches WC. Also ab in die Büsche. Zum Glück sind nicht sehr viele Besucher unterwegs!
Nach dem Besuch des Gartens machen wir Siesta. Danach rein in die Moppetklamotten, rauf auf die Fähre nach Varenna, und ab in die Berge im Hinterland von Varenna. Umso höher wir kommen, desto schmaler werden die Straßen, teilweise nur so breit wie bei uns ein Fußweg. Wir kommen bis Esino Lario das auf ca 900 m über NN liegt. Mit der Fähre geht´s dann wieder nach Bellagio. Abends essen wir noch mal was im Ort , und später im Hotel fangen wir schon mal an unsere Koffer zu packen.
Montag, 26-05-03
Nachdem wir das Motorrad aufgeladen haben, holen wir uns in „unserem“ Mini-Supermarkt noch Proviant für die Heimreise. Nun geht´s Heimwärts. Von Bellagio über Lecco fahren wir am Westufer nordwärts um den See bis Gera Lario. Weiter nach Sondrio, dort essen zu Mittag. Weiter zum Stilfser Joch, doch der Paß war zu, weil am Gipfel noch soviel Schnee lag. Also Umweg fahren, über Livigno und dem Paso della Eira. Dort oben ziehen wir wieder unsere Winterausrüstung an, also lange Unterhose, ich zwei paar Socken und noch einen Pulli. Nach dem Paß geht es durch Livigno und einem sehr abenteuerlichen Tunnel, der nur einspurig befahrbar ist und immer geradeaus geht. Man fährt in ein schwarzes Loch, und man hat schon ein mulmiges Gefühl im Bauch, denn es kommt einem so vor, als wird der Tunnel immer enger. Nachdem wir das geschafft haben geht es über den Ofenpaß, da liegt teilweise auch noch etwas Schnee rum.
Auf dem Paso della Eira Die Route von Belaggio nach Freising
Der Paso dell Fuorn
Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Wolfgang will eigentlich noch mal in Österreich übernachten, doch mich zieht es nach Hause. Ich habe keine Lust noch mal alles auspacken, einpacken, weiterfahren, und am Ende wäre das Wetter noch schlechter gewesen. Es ist eh sehr bewölkt und nasskalt. Als wir vom See losfuhren war es noch angenehm warm, doch mit jedem Kilometer Richtung Berge wird das Wetter schlechter. In einem kleinen Gasthof in der Nähe von Mils bei Imst essen wir ein lecker Wiener Schnitzel . Einrichtung aus den Siebzigern, sehr hübsch! Auf dem Fernpaß fängt es dann auch noch zu Gewittern an. Es regnet was nur runterfallen kann. Bei Garmisch geht´s dann auf die Autobahn. Wir brettern durch bis München. Zwischendurch spüre ich mein Hinterteil gar nicht mehr aua! Die letzten Kilometer wird der Regen dann immer weniger. So gegen neun Uhr am Abend waren wir dann wieder in Freising. Natürlich fix und fertig aber eigentlich ganz glücklich denn es waren doch ein paar wundervolle Tage!

Heute sind wir 570! Kilometer gefahren.
Von Andrea & Wolfgang


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